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Hofleben-Performance, Halunkenburg, Coloured Nature, Gaukelschaukel und Halunken-Theater live at its best in Hof an der Saale, Oberfranken

Die Legende

Die ganze Gegend, in welcher jetzt Hof liegt, ist von alters nichts anderes gewesen als Wildnis und ein Das Gesindel traf sich in der
Halunkenburgunsicherer, dicker und finsterer Wald voller Halunken, Räuber und Mörder, wie solches unsere Vorfahren steif und der Wahrheit gemäß vorgegeben und ihren Nachkommen überliefert haben.
Dieser üble Zustand war denn die Veranlassung, dass man endlich anfing, eine Waldung abzutreiben, und die Schlösser, in welchen sich die Räuber aufhielten, niederzureißen und so dem armen Wandersmann eine sichere Straße zu schaffen.
Solche Raubschlösser waren aber auf und um das Fichtelgebirge zwölf. Von diesen war eines zu Rudolphstein, eines zu Gattendorf, eines zu Posseck, ein anderes zu Saalenstein, ein weiteres zu Schnarchenreuth und eines auf dem Clausenberg, dort wo sich heute die St. Lorenzkirche in der Altstadt von Hof befindet.
Die Lage der Schlösser selbst war so, dass man von einem zum anderen sehen und die Besitzer derselben durch Aufstecken von Zeichen, welche bei Tag in einer Fahne und nachts in einer Laterne bestanden, sich gegenseitig Nachricht geben konnten, damit, wenn ein Fuhr- oder Wandersmann von einem anderen Ort in Frieden und ohne Schaden angekommen, er hier von solchem losen Gesindel überfallen werden konnte. Die Wandersleute konnten dann nur sicher reisen, wenn sie sich in Haufen zusammenhielten.
Besonders aber ist große Räuberei und Morden gewesen in dem ungetreuen und gefährlichen Johnny von Schnarchenreuth
Der OberhalunkeWald, wo jetzt die Stadt Hof steht, und vor allem bei der so genannten Halunkenburg, in dem Revier, in welchem die Mordgasse (heute Auguststraße) war, welche daher auch von solchem Morden und Rauben den Namen erhalten hat. Denn wer der alten Fuhrstraße nach über die Saale, bei dem Farbhaus hinauf, durch die Orla (heute Maxplatz), Mord- und Judengasse reiste, ist daselbst gemeiniglich angefallen und des Lebens beraubt worden. Wenn einer daher die Mordgasse hinter sich hatte und bei der neuen Schule und dem Mönchskloster hinab, unten bei der Walkmühle an das Wasser in die Furt gekommen, und also der großen Gefahr entronnen war, hat er sich gar selig und glücklich geachtet, woher denn noch heute jene Furt das selige Gäßlein (Seligenweg) genannt wird.


Frei nach Christa Hinze und Ulf Diederichs „Fränkische Sagen“